Dr. Peters spricht in der Gala über Faltenunterspritzung

Dr. Peters spricht in der Gala über Faltenunterspritzung 1500 991 Dr. Tina Peters

Was kann Faltenbehandlung mit Muskelrelaxantien eigentlich? Was Ist Vorurteil, was ist Wahrheit? Die Gala und Dr. Peters machen den großen Check.

Frauen-Power ist in den Führungsetagen angekommen. Mit Kompetenz, Know-how – und dynamischer Ausstrahlung. Aber was ist, wenn Überstunden, Schlafmangel und die Doppelbelastung durch Familie und Karriere ihren Tribut fordern? Um ehrlich erarbeitete Falten aus dem Gesicht zu radieren und damit das Selbstvertrauen zusätzlich zu erhöhen, wird immer öfter in die minimal-invasive Trickkiste gegriffen. Vor allem das Spritzen von muskelentspannenden Mitteln übernimmt das Glätten eventueller Anzeichen von Erschöpfung. Das Nervengift verhindert die Reizübertragung der Nerven auf die Muskeln. Sind diese bewegungsunfähig, können sie auch keine Hautfalten mehr bilden. Mimikfalten wie Denkerstirn, Krähenfüße oder Zornesfalte, die dadurch entstehen, dass unsere Haut bei jedem Naserümpfen oder Stirnrunzeln geknittert wird, haben keine Chance.

EINE STARRE MASKE ohne Mimik möchte man  allerdings nicht. Und doch denkt man beim Thema Faltenunterspritzung sofort an die versteinerten Mienen der Celebritys, die bereits in den Achtzigerjahren, zu Beginn des Spritzenbooms, auf das Nervengift setzten. Heute dagegen hat die natürliche Physiognomie oberste Priorität. Sie sollte auf keinen Fall zu sehr verfremdet werden. Dank neuartiger Kanülen und den Erkenntnissen jahrelanger Anwendung sind feinere und individuellere Ergebnisse möglich. Gezielt werden nur wenige Muskelpartien im Gesicht außer Gefecht gesetzt.

Ein ausgeklügelter Treatment-Plan ist für individuelle Ergebnisse wichtig und wird von den spezialisierten Ärzten in Zusammenarbeit mit dem Patienten erstellt. „Denn das Muskelrelaxans lässt sich hervorragend mit Hyaluron und Oberflächenbehandlungen wie radiofrequenz-gesteuerter Straffung kombinieren“, erklärt Dr. med. Tina Peters, Fachärztin für Plastische und Ästhetische Chirurgie am HANSEATICUM Hamburg. „Dazu passen auch regenerative Methoden wie etwa die Eigenbluttherapie oder Eigenfettunterspritzungen.“ So kann kontinuierlich und in kleinen Dosen das Ergebnis verbessert werden. Die einzelnen Veränderungen sind so differenziert, dass sie den Mitmenschen nicht gleich auffallen. Außerdem lassen sich die Behandlungen sehr schnell durchführen. Praktisch für Frauen mit eng getaktetem Terminplan, sie können den Besuch beim Arzt in ihre Mittagspause einbauen.

DIE HOLISTISCHE SICHT‚ also das Zusammenspiel von Ernährungs-‚ Lebens- und Schlafgewohnheiten, wird heute für eine effektive Anti-Falten-Behandlung mit einbezogen. Denn all das spielt bei der Hautalterung und der Faltenbildung eine große Rolle. Außerdem rät Dr. Tina Peters: „Fängt man mit der Behandlung an, bevor sich die Falten tiefer in die Haut eingraben, wird man in dem Bereich nicht so ausgeprägte Falten bekommen.“ In den Nerven ist das Nervengift übrigens nach einigen Monaten nicht mehr nachzuweisen, es wird komplett abgebaut und über die Niere ausgeschieden.

„Eine körperliche Abhängigkeit gibt es nicht.“ – Dr. Tina Peters

Süchtig macht der Faltenkiller nicht. „Eine körperliche Abhängigkeit gibt es bei dem Muskelrelaxans nicht. Wer mit seinem entspannteren Aussehen zufrieden ist, möchte allerdings nicht, dass die störenden Falten zurückkommen“, erklärt Dr. Peters. Das könne im Extremfall zu einer psychischen Abhängigkeit führen. Heißt: Man lässt immer wieder nachspritzen. Dabei ist das Verlangen nach mehr gar nicht nötig, da nach ein paar Behandlungen sogar weniger Wirkstoff verwendet werden muss, um das gleiche Ergebnis zu erzielen. Die andauernde Ruhigstellung schwächt nämlich den Muskel – vergleichbar mit einem eingegipsten Beinmuskel.

„Das Medikament kann die Blut-Hirn-Schranke nicht passieren und sich daher nicht im Gehirn ablagern“ – Dr. Tina Peters

MACHT BALTENBEHANDLUNG DUMM? Dr.Peters entkräftet auch dieses Vorurteil: „Das Toxin, das zur Faltenglättung verwendet wird, kann die Blut-Hirn-Schranke nicht passieren und sich daher auch nicht im Gehirn ablagern.“ Es gibt zwar eine Studie des Instituts für Neurowissenschaften in Pisa, die bei mit BTX behandelten Ratten das Gift nachweisen konnte, diese ist aber nicht relevant, da die verwendete Substanz nicht zum Spritzen zugelassen war. Außerdem sind Daten von Versuchen mit Ratten nur bedingt auf Menschen übertragbar. Eine weitere Studie legt allerdings nahe, dass das Toxin das Verstehen minimal verlangsamen kann. An der Universität Wisconsin-Madison fand man heraus, dass wir für die Aufnahme von negativen Informationen – also Gefühle wie Zorn, Ärger oder Wut – diese erst einmal mit unserer Mimik nachstellen müssen. Ist die jedoch eingeschränkt, kommt es zu einer geringfügigen Verzögerung.

DAMIT DIE PIKSEREI nicht umsonst war und ein effektives Ergebnis erzielt wird, muss man kurzfristig auf ein paar Dinge besonders achten. Verwendet wird ein flüchtiger Stoff. Hitze und Sauerstoff können dem Gift daher schnell seine Wirkung nehmen. Deshalb sind Sauna, Sonnenbad, Fitnessstudio, stressige Wortgefechte oder auch durchtanzte Nächte in den ersten 48 Stunden nach dem Treatment tabu.
 Direkt nach dem Verlassen der Praxis sollte man kein Wunder erwarten. Der Faltenkiller muss erst seine Wirkung entfalten, sich an den Synapsen andocken und die Kontraktionsinformation für den Muskel blockieren. Bis sich die darüber liegende Haut glättet, können bis zu zwei Wochen vergehen. Schön langsam also, sodass sich die Kollegen nicht wundern.

Text: Bettina Hetzenecker