Dr. Tina Peters in der LAVIVA #10/2015: „Doctor oder Creme-Tigel?“

Dr. Tina Peters in der LAVIVA #10/2015: „Doctor oder Creme-Tigel?“ 1163 1594 Dr. Tina Peters

Sie würden sich gern ein bisschen „optimieren“, aber Schönheits-Operationen sind Ihnen zu heikel oder zu teuer? LAVIVA-Autorinnen testen fünf Alternativen, die jeder zu Hause ausprobieren kann. Das Ergebnis? Es muss nicht immer gleich ein Fachmann ran.

Faltenunterspritzung

Beim Beauty-Doc: eine Mini-Menge Nervengift

Auf den ersten Blick erscheint der Stoff nicht sehr sympathisch, Botulinumtoxin ist ein starkes Nervengift. Aber in Mikromengen, extrem verdünnt, geht alles glatt: Der Stoff, der mit feiner Nadel gezielt in bestimmte Muskeln gespritzt wird, blockiert die Nervenimpulse. Dadurch ist der Muskel dauerentspannt – und mit ihm die darüberliegenden Falten. Das Toxin wird seit mehr als 25 Jahren in der Medizin eingesetzt und gilt unter Ärzten als sicher. „Ich behandle damit Zornesfalten, Krähenfüße und abfallende Mundwinkel, die ein Gesicht schnell gestresst aussehen lassen“, sagt Dr. Tina Peters, plastisch-ästhetische Chirurgin im Hamburger Hanseaticum. Speziell für Frauen hat sie eine Behandlung entwickelt, die müde Gesichtszüge entspannt: das Yoga-Gesicht. „Die Mimik beruhigen, nicht lahmlegen“ ist dabei ihr Motto, Mikrobehanldung der Weg. Die Kunst besteht darin, präzise und in minimalen Dosierungen zu spritzen, damit der Gesichtsausdruck natürlich bleibt und nicht mal die beste Freundin etwas merkt. Im Hintergrund wirkt Hyaluronsäure. Dr. Tina Peters: „Sie sorgt für frischere Haut und einen ausgeschlafenen Eindruck. Der Effekt ist sofort sichtbar und hält monatelang.“ Kosten: je nach Aufwand ab 500 Euro.

Zu Hause: Bio statt Spritzen

Getestet von Carolin Lockslein
„Das Beauty-Geheimnis von Kate Middleton und Karl Lagerfeld wird gleich vielleicht auch meines sein: In dem kleinen schwarzen ,Biotulin‘-Spender steckt eine Substanz, die der Spritze Konkurrenz machen soll: Spilanthol. Der gehypte Faltenkiller wird aus dem Extrakt der Parakresse gewonnen und wirkt wie ein leichtes Lokalanästhetikum. Punktuell auf die Haut aufgetragen, soll ,Biotulin‘ seine botoxähnliche Wirkung innerhalb von 60 Minuten entfalten und die Mimik sichtbar entspannen. Ich trage das durchsichtige Gel abends direkt nach der Gesichtsreinigung auf meine Stirn auf. Und warte. Darauf, dass ich etwas spüre. Nichts. Kein Kribbeln, kein taubes Gefühl. Eine Stunde später schaue ich in den Spiegel und strenge mich an, eine Veränderung zu sehen. Dabei lege ich – natürlich – die Stirn
in Falten. In den nächsten Tagen trage ich das Gel morgens und abends auf. Und entspanne mich. Ein bisschen. Eines Morgens erscheint mir meine Zornesfalte weniger zornig, und die Augenpartie ist insgesamt etwas glatter. Fazit: Das Gel hat natürlich nicht die Wirkung einer echten Beauty-Behandlung, aber für alle, denen pflanzliche Inhaltsstoffe sympathischer sind, kann ,Biotulin‘ ein Versuch wert sein.“ 50 ml ca. 49 Euro, zu bestellen über biotulin.com

Cellulite

Beim Beauty-Doc: die neue 2-in-1-Methode

Störende Fettpolster absaugen und die Haut straffen: Dieser Effekt war bisher nur in zwei aufeinander folgenden Operationen möglich. Eine neue, innovative Technologie geht jetzt sanfter vor: „Die Bodytite-Methode ist ein Durchbruch bei der ambulanten Körperstraffung“, sagt Dr. Cornelius Grüber, plastisch-ästhetischer Chirurg im Hamburger Hanseaticum. Durch einen etwa zwei Zentimeter langen Schnitt schiebt er eine feine Kanüle in die Fettschicht unter der Haut. Eine Elektrode, die daran befestigt ist, erzeugt Radiowellen und erwärmt das Fett- und Unterhautgewebe gezielt. Dadurch werden die Fettzellen gelöst und können problemlos abgesaugt werden. „Gleichzeitig kann ich die Körperpartie modellieren und die Haut von innen und außen straffen.“ Bodytite ist Spezialist für alle Fälle: Oberarme, Po, Brüste, Bauch, Rückenfalten selbst ausgeprägte Cellulite soll bereits nach einer Sitzung dauerhaft geglättet sein. Kosten: ab 1000 Euro.

Zu Hause: Bodyroller, Maske, „Slimming-Pants“, Tee und Puder

Getestet von Tina Gablenz
„Der Power-Plan der Firma Alphasense Swiss Cosmetics soll meine Haut an Beinen, Hüften und Po in nur zehn Tagen glätten und straffen. Mein erster Verbündeter gegen die nervigen Dellen ist ein Bodyroller, mit dem ich morgens und abends die Durchblutung meiner ,Problemzonen‘ anregen soll. Danach trage ich vom Bauch bis zu den Knien die ,Body-Shaping-Maske‘ auf und ziehe die mitgelieferte ,Slimming-Pants‘ darüber. Das ist unkompliziert. Um die Fettverbrennung optimal anzuregen, soll ich die Hose aber mindestens eine Stunde tragen und mich dabei bewegen. Vormittags trage ich die Hose einfach ein paar Stunden unter meiner Jeans. Abends gehe ich nun immer ausgiebig spazieren. Das anschließend aufgetragene ,Firming Power Gel‘ kühlt angenehm. Angenehm schmeckt auch der entwässernde  Kräutertee, von dem ich nun tagsüber brav einen Liter trinke. Vor dem Schlafengehen wirkt das in Wasser aufgelöste ‚Basic Powder‘ (nicht so lecker) gegen die Übersäuerung des Gewebes, die bei Cellulite ebenfalls eine Rolle spielt. Nach zehn Tagen sind die Dellen glatter, und meine Slim-]eans sitzen etwas lockerer. Ich war aber auch echt konsequent! Fazit: Den Sofort-Effekt der Bodytite-Methode können Slimming-Produkte eher nicht bieten – sie wirken nur im Zusammenspiel mit Sport und ausgewogener Ernährung.“ Set von Alphasense ca. 310 Euro, über alphasense.de

Microneedling

Beim Beauty-Doc: tausend Nadelstiche

„Diese Mikroverletzungen der Haut setzen natürliche Wachstumsfaktoren frei, regen die Zellregeneration und die Neubildung von Kollagen und Hyaluronsäure an“, erklärt Dr. Cornelius Grüber, plastisch-ästhetischer Chirurg. Die neue Art des Microneedlings heißt „Fractora“ und funktioniert mit Radiofrequenz-Energie. „Die 2,5 Millimeter langen Nadeln erwärmen das Gewebe auf 40 bis 42 Grad, öffnen die Haut für einige Stunden und machen das Einschleusen von Wirkstoffen wie Hyaluronsäure möglich. Das ist ein klarer Vorteil gegenüber dem konventionellen Microneedling mit kalten Nadeln, das lediglich die Wundheilung stimuliert.“ Vor der Behandlung trägt der Arzt vom Haar- bis zum Brustansatz großzügig Betäubungssalbe auf, stempelt dann mit dem Nadelaufsatz das Gesicht, den Hals, das  Dekolleté lückenlos ab und sättigt die Haut mit Hyaluronsäure. Am Ende ist die Haut gespannt und rot wie bei einem extremen Sonnenbrand. Nach ein bis zwei Tagen klingen die Nebenwirkungen ab, die Haut ist sichtbar praller und wirkt wie frisch poliert. Kosten: ab 300 Euro pro Sitzung.

Zu Hause: Edelstahlnadeln

Getestet von Susanne Faust
„Die Stichelei im eigenen Badezimmer fühlt sich harmlos an: Die 200 Edelstahlnadeln des ,Meso-Rollers‘ von Dr. Kitzinger sind nur 0.2 mm lang und gleiten vollkommen schmerzfrei über meine gründlich gereinigte und geklärte Haut. Ich rollere mit mittlerem Druck jeweils zehnmal horizontal, diagonal und vertikal über Stirn, Wangen, Nase, Kinn und Hals. Nach zehn Minuten ist mein Gesicht ordentlich gerötet und von Wärme durchströmt. Serum und Creme ziehen deutlich besser und schneller ein. Zweimal pro Woche wiederhole ich das vor dem Schlafengehen. Die zehn Minuten ziehen sich! Was mich motiviert, ist das Versprechen des Herstellers: Der Roller soll die fahle Hornschicht der Oberhaut entfernen, die Stammzellen der Epidermis aktivieren und die Neubildung von Hautzellen anregen – sprich: Fältchen aufpolstern. Ich habe große Erwartungen und ein kleines Erfolgserlebnis: Nach vier Wochen wirkt mein Teint immerhin frischer. Fazit: Die professionelle Behandlung gewinnt – eindeutig! Schlecht ist der Roller für zu Hause deshalb aber nicht. Er aktiviert die Durchblutung und versorgt die Haut indirekt besser mit Nährstoffen.“ „Mesa-Roller“ von Dr. Kitzingen ca. 50 Euro